Nach letzten Untersuchungen von Eurostat aus dem Jahr 2016 weisen neun Länder eine Arbeitslosenquote unter den NEETs auf, die über dem europäischen Durchschnitt liegt (18,3 %), wie zum Beispiel Spanien (22,8 %), Griechenland (30,5 %), Bulgarien (25,1 %), Rumänien (23,5 %) und Frankreich (18,9 %). Um gegen diese beunruhigenden Statistiken vorzugehen, wird seit Anfang der 2000er Jahre vermehrt Jugendarbeit eingesetzt, um die Beschäftigungsfähigkeit von NEETs zu erhöhen. Zu Beginn des COMPASS-Projekts zeigte sich, dass die meisten der JugendarbeiterInnen, die mit NEETs arbeiten, zwar die Motivation und den Ehrgeiz besitzen, junge Menschen in ihrem Bildungsprozess und bei der Arbeitsmarktintegration zu unterstützen, jedoch nicht alle von ihnen über notwendige Ausbildungen im Bereich Berufsberatung und Mentoring verfügen.
Um diese Lücke zu schließen, wurde das zweijährige Projekt COMPASS (Career cOnsulting and Mentoring skills caPAcity building for youth workerS working with NEETS) gestartet, das mit Mitteln aus dem Erasmus+-Programm finanziert wird und welches auf die Anerkennung und Verbesserung der Jugendarbeit und ihrer Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt abzielt. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der kompetenzbasierten Ausbildung von JugendarbeiterInnen in den Bereichen Karriereberatung und Mentoring, außerdem wird eine innovative NEETs-Aktivierungsplattform entwickelt, die speziell auf die Aktivierung inaktiver Jugendlicher abzielt und welche JugendarbeiterInnen in ihrer Arbeit mit NEETS einsetzen können.
Ziele
Das übergeordnete Ziel von COMPASS ist es, die Arbeitslosenquoten unter den NEETs in den Partnerländern zu senken, indem die Leistungsfähigkeit der JugendarbeiterInnen, die direkt an der Arbeitsmarktintegration von inaktiven Jugendlichen arbeiten, erhöht wird.
Das angestrebte kurzfristige Ziel von COMPASS ist die Entwicklung einer kompetenzbasierten Ausbildung von JugendarbeiterInnen, die ihre Fähigkeiten zur effektiven Unterstützung von NEETs verbessert, indem sie einen wichtigen Schritt zum Aufbau eines Modells der Professionalisierung der Jugendarbeit macht.
Mittelfristiges Ziel ist es, Synergien und Brücken zwischen lokalen und nationalen Jugendorganisationen und AkteurInnen der Jugendgarantie zu schaffen, um die Auswirkungen des Projekts auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zu vervielfachen.
Langfristiges Ziel ist es, zum Rückgang der Jugendarbeitslosenquote in den sechs Partnerländern und in Europa insgesamt beizutragen.
Zielgruppe
Die Zielgruppe von COMPASS sind JugendarbeiterInnen (inkl. GemeindemediatorInnen, Roma-MediatorInnen, SozialarbeiterInnen, BerufsberaterInnen etc. zwischen 18-29 Jahren), die direkt mit NEETs arbeiten und sie im Bildungs- und Arbeitsmarktintegrationsprozess unterstützen wollen, der langfristig zu einer niedrigeren Arbeitslosigkeit bei NEETs führt.