Kompetenzrahmen für JugendarbeiterInnen

Europaweit ist man sich der wichtigen Bedeutung der Jugendarbeit bewusst – nicht nur für die Jugendlichen, sondern fü r die gesamte Gesellschaft auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. In den letzten Jahrzehnten wurde der starke Zusammenhang von Jugendarbeit und der Arbeitsmarktintegration von Jugendlichen erkannt und das Ziel definiert, „Jugendarbeit als Ressource zur Unterstützung der Beschäftigungsfähigkeit von Jugendlichen zu entwickeln“ (EC, 2009: 6).

Obwohl es auf europäischer Ebene Bemühungen gibt, Jugendarbeit weiter auszubauen und zu fördern, ist es für viele JugendarbeiterInnen in der EU immer noch schwierig, den besten Zugang zu Jugendlichen zu finden und die alltäglichen Herausforderungen bei der Aktivierung von NEETs zu bewältigen. Basierend auf der europäischen Kohäsionspolitik zielt das COMPASS-Projekt darauf ab, Länder mit besonders hohen Arbeitslosenquoten unter NEETs zu unterstützen und JugendarbeiterInnen in unterschiedlichen europäischen Ländern mit maßgeschneiderten Maßnahmen auszustatten.

In einer Welt des stetigen Wandels und der sozioökonomischen Unsicherheit haben sich im Rahmen des COMPASS-Projekts Partner aus sechs Ländern – Bulgarien, Österreich, Griechenland, Frankreich, Rumänien und Spanien – zusammengeschlossen, um JugendarbeiterInnen in ihren jeweiligen Ländern bei ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Die in der ersten Phase des Projekts durchgeführten quantitativen und qualitativen Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass JugendarbeiterInnen über ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen sollten, um auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingehen zu können, mit denen sie arbeiten.

Der Großteil der JugendarbeiterInnen, der an den quantitativen und qualitativen Untersuchungen teilgenommen hat, ist zwischen 25 und 35 Jahre alt und besitzt einen Bachelor- oder Master-Abschluss, meist in Sozialwissenschaften. Eine beträchtliche Anzahl von ihnen hat noch kein spezielle Weiterbildung im Bereich „Soft Skills“ absolviert.

Basierend auf mehr als 200 Antworten in der Online-Umfrage und 30 Einzelinterviews mit JugendarbeiterInnen wurde im Rahmen des COMPASS-Projekts ein Kompetenzmodell erstellt, das sorgfältig an die wichtigsten Herausforderungen angepasst ist, denen JugendarbeiterInnen gegenüberstehen, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Kompetenzen im Bereich Karriereberatung und Mentoring liegt. Das Kompetenzmodell definiert für 6 Schlü sselkompetenzen jeweils 5 Verhaltensweisen und fasst die erforderlichen spezifischen Kenntnisse, Fähigkeiten und Einstellungen zusammen.

Dieser Kompetenzrahmen ist auf die Bedürfnisse von JugendarbeiterInnen zugeschnitten, stellt modernste Methoden und Instrumente für die Aktivierung von NEETs bereit und ist Grundlage für die nächste Projektschritte – die Entwicklung eines kompetenzbasierten Trainings für JugendarbeiterInnen und einer gamifizierten Plattform zur Aktivierung von NEETs.

People wearing DIY masks

Während das europäische Compass-Projekt weiterläuft, machen wir uns Gedanken über die Auswirkungen, die die Covid-19-Pandemie auf sozialpädagogische Fachkräfte und junge NEETs haben könnte. Die Staaten kündigen bereits große Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und noch nie dagewesene Rückwirkungen auf den Arbeitsmarkt an.

Was wird mit der beruflichen Integration von Jugendlichen geschehen, die sich bereits in einer prekären Situation befinden?
Werden sich die Aufgaben der Fachkräfte, die sie auf ihrem Weg begleiten, grundlegend ändern?

Die COMPASS-Partner haben Erfahrungsberichte von verschiedenen europäischen Akteuren gesammelt, die mit jungen Menschen arbeiten. Lesen Sie den vollständigen Artikel auf Englisch hier: https://www.compass-eu.org/accompanying-young-people-in-times-of-pandemic-our-socio-educational-workers-on-the-front-line/